Der Erste Bürgermeister Herbert Nerb möchte mit einem Zwischenstatement die Positionierung der Gemeinde zum Thema „vierspuriger Ausbau der B16“ deutlich machen.
„Es war längst geplant, dass das Staatliche Bauamt Ingolstadt, das nicht nur die bayerischen Staatsstraßen, sondern eben auch die Bundesstraßen – in unserem Fall die B16 – baut, den Marktgemeinderat in einer Sitzung des Marktgemeinderates Ende 2020 oder Anfang 2021 informiert“, so Herbert Nerb. Durch den zweiten Lockdown und die geltenden Corona-Regeln war es Anfang des Jahres nicht möglich, eine Präsenzveranstaltung abzuhalten. „Wir haben auch über eine virtuelle Veranstaltung nachgedacht. Nachdem es aber, was solche Veranstaltungen betrifft, nicht nur positive Erfahrungen gibt, bevorzugen wir eine Präsenzveranstaltung, in der das Staatliche Bauamt mit dem Marktgemeinderat in den Dialog treten und das Thema besser besprechen kann. Noch dazu werden zur besseren Veranschaulichung Pläne an die Wand projiziert“, so Nerb weiter.
Ende April soll es einen Termin mit dem Leiter des Staatlichen Bauamtes Ingolstadt geben. An diesem Termin wird Stephan Blauth Fragen des Marktgemeinderates beantworten. Sollte der Termin stattfinden, rechne man mit vielen Zuhörern, die den Ausführungen in der Sitzung folgen möchten. Das erfordere laut Herbert Nerb aller Voraussicht nach eine namentliche Anmeldung. Auch ein Ausweichen in die Aula oder sogar die Mehrzweckhalle der Grund- und Mittelschule im Lindenkreuz als Sitzungsort sei denkbar, sollten die dann geltenden Hygieneregeln Zuschauer überhaupt zulassen.
„Ich denke, dass in den bisherigen Gesprächen klar herausgestellt worden ist, dass der gesamte Gemeinderat auf jeden Fall den vierhüftigen Anschluss – ein sogenanntes Kleeblatt – an die Autobahn will, da dies schon ein Wunsch seit knapp 30 Jahren ist. Auch ist der Großteil des Marktgemeinderates für einen „normalen“ vierspurigen Ausbau ohne Seitenstreifen, welcher aber laut Bundesstraßen-Richtlinien in Verbindung mit den derzeitigen Planungen – so die Verantwortlichen des Staatlichen Bauamtes – kommen müsste. Einen generellen Lärmschutz erhalten wir außerdem nur, wenn auch die Straße auf vier Spuren ausgebaut wird. Ohne vier Spuren baut der Bund keinen Lärmschutz, da er rechtlich auch dazu nicht verpflichtet ist“, erklärt Nerb.
Der Umbau der Straße sei auch nötig, weil die jetzige Ausfahrt auf der Autobahnbrücke ein gravierender Unfallschwerpunkt mit, auf die Jahre gesehen, einigen Toten und vielen Verletzten sei. Weiter müsse man bedenken, dass täglich zur Rushhour sich die Fahrzeuge bis hinter Oberstimm (Richtung Westen) stauen oder sich nur mit „stop and go“ zur Autobahn und zum Flugplatz Manching fortbewegen. Noch dazu ist es in diesem Zeitraum zu den Verkehrsstoßzeiten am Nachmittag den Oberstimmern kaum möglich, die B16 auf dem Weg zum Einkaufen nach Manching oder nach Niederstimm zu überqueren, weil sich die Autos Stoßstange an Stoßstange drängen.
Zum Thema „Seitenstreifen“ merkt Herbert Nerb an, dass bis Anfang 2017 die Planung des Staatlichen Bauamtes für den Bundesverkehrswegeplan 2030 nur vier Spuren ohne Seitenstreifen vorgesehen haben. Erst als der Ausbau durchgehend bis nach Neuburg beschlossen wurde, musste auf die Variante mit Seitenstreifen umgeplant werden. So sehen es die Bundesstraßen-Richtlinien vor.
„Ich denke, dass sich nach den letzten aktuellen Gesprächen abzeichnet, dass die überwiegende Mehrheit der Beteiligten einen normalen vierspurigen Ausbau ohne Seitenstreifen aber vor allem mit Lärmschutz als Variante wollen. Das ist auch meine persönliche Meinung, dass der Ausbau mit Seitenstreifen unter anderem wegen des hohen Flächenverbrauches nicht notwendig ist und vor allem die Geschwindigkeit zwischen Oberstimm und Manching zwischen 80 und maximal 100 Stundenkilometer liegen darf, wie heute bei einer Bundesstraße üblich“, so Herbert Nerb abschließend.