Die Zeichen der Zeit erkennen !
Wie ja schon vielfach in der Presse berichtet, geht es derzeit im südlichen Donauraum um das gigantische „Ausbauprojekt B16“ zwischen Weichering und Manching. Das im Bundesverkehrswegeplan initiierte Vorhaben soll nun mit aller Macht vom staatlichen Bauamt Ingolstadt forciert und durchgepeitscht werden.
Ungeachtet der Aufgebrachtheit der Bürger in Manching und ohne Rücksicht auf eine ins Leben gerufene Bürgerinitiative sollen nun in vorauseilendem Gehorsam bereits am 22. Juli erste Beschlüsse zur Duldung einer vorgelegten Planung gefasst werden.
In diesem Zusammenhang wurde die CSU-Fraktion von Bürgermeister Nerb aufgefordert, sich bis zum genannten Zeitpunkt für eine Variante zu entscheiden. Er hat sogar die CSU-Ortsvorsitzende Birgid Neumayr aufgefordert, in der am 14. Juli anberaumten Ortshaupt-versammlung der CSU eine Abklärung herbeizuführen.
Die CSU-Ortsvorsitzende hat daraufhin das Thema in der Ortshauptversammlung ausführlich behandelt. Wie zu erwarten war, bekam sie von den anwesenden Mitgliedern zu hören, dass die Zeit für eine Entscheidung oder Vorentscheidung jedenfalls noch nicht reif sei.
Man war der Meinung, dass noch hinreichend Diskussionsbedarf bezüglich der Ausgestaltung einer so gigantischen Maßnahme vorhanden sei. Man befürchtet auch, dass im Zusammenhang mit dem Autobahnknoten A9/B16 der Urknall für eine West-Ost-Autobahn beabsichtigt ist.
Dies alles, so Birgid Neumayr, kann nicht über die Köpfe der Bürger hinweg holterdipolter präjudiziert werde. Bei den Zeitspannen, die ein solches Bauvorhaben in Anspruch nimmt, ist es ihrer Meinung nach notwendig, im Zusammenwirken mit den betroffenen Bürgern vor Ort einen Konsens zu finden.
Auch, so Neumayr weiter, wolle man sich mit der Bayerischen Verkehrsministerin Kerstin Schreyer nochmals in Verbindung setzen, um das Ausmaß der Beeinträchtigungen für die Oberstimmer, Niederstimmer und Pichler Bürger zu minimieren.
Des Weiteren kam in der CSU-Ortshaupt-versammlung die Kritik auf, dass die Lösung der Kreuzung „Oberstimm-Niederstimm“, die man sehr wohl als Tatzlwurm“ bezeichnen kann, jeglichen Anspruch an eine vernünftige Verkehrsplanung vermissen lässt. An dieser Stelle zwei Kreisel mit den irren Einfahrschleifen auch nur vorzuschlagen, zeugt nicht gerade von „planerischer Hochkultur“.
Jedenfalls kann sich die CSU-Ortvorsitzende im Einklang mit den Mitgliedern sehen, wenn sie darauf dringt, definitive Beschlüsse durch den Marktgemeinderat erst einmal noch nicht zu fällen.
Und so hat sie - in Beantwortung der Aufforderung durch den Bürgermeister - diesem erst einmal mitgeteilt, er möge doch als primärer Sachwalter der Interessen des Marktes Manching eine gewisse Sensibilität dem Bürger gegenüber zeigen und ihnen nochmal, und dann nur unter Manchinger Aspekten, die Möglichkeit geben, Sorgen und Nöte vorzubringen.
Bei der ersten großen Veranstaltung in der Mehrzweckhalle, so Birgid Neumayr, gab es zwar die Möglichkeit für die Bürger, Bedenken vorzubringen. Doch hatte man auch den Eindruck gewinnen können, dass die staatliche Behörde kein Iota von ihren Plänen abweichen wolle.
Uns so müssten nach ihrer Meinung die Zeichen der Zeit erkannt werden, die da besagen: „Ein gutes Werk entsteht dann, wenn die Menschen vor Ort mit den Entscheidungen versöhnt werden, nicht dann, wenn es von oben herab reglementiert wird.“